01.10.2009

Pressemitteilung Die Walnuss –der ideale Hausbaum

Die Walnuss (Juglans regia) trägt nur 5 Monate im Jahr Blätter und ist damit dort, wo der nötige Platz vorhanden ist, der ideale Hausbaum. Er ist einer der Letzten, der im Frühjahr austreibt und wirft erst Schatten, wenn man sich welchen wünscht, und im Herbst lässt er die Sonne genau dann schon wieder durch seine Krone, wenn sie schwächer und angenehm wird.

Zudem liefert er zwei Dinge von höchster Qualität: Die Nüsse und das Holz. Trotzdem hat sich der Bestand in den letzten Jahrzehnten erheblich verringert, weshalb er im vergangenen Jahr zum Baum des Jahres gekürt worden war.

Außer ihrer Frostempfindlichkeit wird die Walnuss allgemein als gesund und robust beschrieben, weshalb sie in den meisten Büchern über Baumkrankheiten überhaupt nicht genannt wird.

Trotzdem erkennt der aufmerksame Hobbygärtner auch am Nussbaum Symtome von Krankheiten und Schädlingen.

Am auffallensten ist die Massonina-Blattfleckenkrankheit (Massonina juglandis). Bereits im Frühjahr zeigen sich auf den Blättern braune bis graue Flecken, die rasch zusammenfließen und je nach Befallsdruck zu einem vorzeitigen Blattfall im August/September führen können. Insbesondere in einem regnerischen Frühjahr kann dieser Pilz große Schäden anrichten. Junge Früchte werden ebenfalls befallen. Sie weisen dann deutliche, schwarze Flecken (fließen später zusammen) auf ihrer noch grünen Schale auf. Die Früchte reifen nicht aus und fallen frühzeitig ab. Die Überwinterung des Pilzes erfolgt im Falllaub. Mit einer herbstlichen Laub- und Fruchtentfernung lässt sich der Erreger gut eindämmen.

Auf den Blätter und an den Früchten kann aber auch eine Bakteriose auftreten, hervorgerufen durch Xanthomonas campestris (Bakterieller Walnussbrand) Symptomatisch zeigen sich auf beiden Seiten der Blätter meist eckig begrenzte kleinere Flecken, die teilweise auch zusammenfließen. Im Gegenlicht ist oft ein wässriger Hof zu erkennen. Auch reißen die Stellen auf und führen zu Blattverformungen. Befallene Früchte zeigen ebenfalls schwarze Flecke, die je nach Befallsstärke auch die ganze Frucht betreffen können. Bei einem frühen Befall ist der Kern zusammengeschrumpft und nicht genießbar, bei einem späten Befall wird hingegen nur die äußere Schale infiziert. Blätter und Früchte werden frühzeitig abgeworfen. Die  Überwinterung der Erreger erfolgt in erster Linie in den Knospen, weniger in den Trieben und gar nicht in den abgefallenen Blättern und Früchten. Im Frühjahr erfolgt eine weitere Verbreitung des Erregers über Spritz- und Regenwasser, Insekten und Pollen. Ein unmittelbarer Einsatz von Bakteriziden ist nicht möglich, einige Pilzbekämpfungsmittel besitzen jedoch eine bakterizide Nebenwirkung.

Auch tierische Schädlinge finden sich an der Walnuss, wobei die Pockengallenmilbe (Eriophyes tristriatus) der auffallenste Schaderreger ist. Auf der Blattober- und auch Blattunterseite zeigen sich bei Befall viele kleine Knotengallen, die anfangs noch grün gefärbt sind, später rötlich bis braun werden. Sie sind hohl und im Innern behaart. Die Öffnung der Galle befindet sich auf der Blattunterseite. In diesen Knotengallen leben die Verursacher in geselliger Weise. Gallmilben besitzen nur vier Beine, zählen jedoch wie alle Milben zu den Spinnentieren. Sie sind nur mit Hilfe eines Mikroskops sicher zu erkennen. Insgesamt werden mehrere Generationen pro Jahr gebildet, wobei die Überwinterung meist in den Knospen/Rindenritzen erfolgt. Im Frühjahr werden von dort die jungen Blätter besiedelt und besaugt, die als Folge dann wie geschildert die auffälligen Gallen hervorrufen. Neben den Blättern können bei einem stärkeren Auftreten auch die Früchte befallen werden, die dann eine warzige Oberfläche aufweisen und unansehnlich sind.  Der Schaden ist in der Regel allein optischer Natur, eine unmittelbare Bekämpfung ist somit nicht erforderlich. Wird das Laub frühzeitige entfernt, lässt sich der Befall im nächsten Jahr reduzieren.

Weitere Infos erhalten Sie beim Fachberater für Gartenkultur und Landespflege im Landratsamt Miltenberg, Herrn Roman Kempf, unter Telefon 09371 501-582.

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